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Ausbildung im Handwerk des Raumausstatters?

Es ist eine etwas eigene Sache sich für einen Beruf zu interessieren, den man kaum kennt. Nur wenigen Jugendlichen ist die Möglichkeit geboten in die Tätigkeit der verschiedenen Gewerbe hineinzuschauen und aus diesen einen geeigneten Weg für sich zu wählen.

Und so will ich Dir ein wenig über den Beruf des Raumausstatters erzählen, der wohl zu den interessantesten und vielseitigsten Berufen überhaupt gehört und dessen individuelle Ausübung keine Grenzen kennt.
Individuell deshalb, weil die Anforderungen der Menschen an unseren Beruf verschiedenartig sind und jedem einzelnen Geschmack Aufmerksamkeit geschenkt werden muss.
Vielseitig deshalb, weil sich seine Ausübung sowohl auf Privat- u. Geschäftshäuser, Theater, Schaufenster, Hotels, Schiffe usw. erstreckt.

Guter Geschmack, zeichnerische Fähigkeiten, persönlicher Takt und auch gutes Benehmen werden vorrausgesetzt. Abgesehen von den Materialkenntnissen und dem Verständnis für sichere Farbwahl, musst Du die Stilarten nicht nur der jüngsten Zeit, sondern auch vergangener Epochen erlernen.

Angenommen, ein Wohnhaus wäre im Bau soweit vollendet, dass mit der Inneneinrichtung begonnen werden könnte - hier beginnt die Arbeit des Raumausstatters. Da heißt es zunächst für die einzelnen Räume passende Wandbekleidung, wie Tapete, Spannstoffe, Borten usw. gemeinsam mit dem Auftraggeber auszusuchen.
Die Vorstellungen und Ideen unserer Kunden sind maßgebend und es gilt diese zu vollenden und umzusetzen, um eine harmonische Farbzusammenstellung und Raumstimmung zu erzielen.
Das ist eine verantwortungsvolle und schöne Aufgabe, die von dem Raumausstatter viel Geschick, Wissen und Können verlangt.

Aber bevor nun Tapeten, Stoffe und Borten verarbeitet werden können, ist es unsere Aufgabe geeignete Untergründe für diese Arbeiten zu schaffen. Das erfordert einiges an Körperkraft und Ausdauer.

Auch beim Polstern wird so einiges von Dir erwartet. Die Herstellung eines Sofas oder eines anderen Liegemöbels benötigt doch weit mehr, als es den Anschein hat. Musste es sich nicht oft, wenn die Mutter nicht da war, zum Toben und Raufen eignen??
Der konstruktive Aufbau der Federn, des Formpolsters, die Pikierung und schließlich das Beziehen in Stoff oder Leder verlangt nicht nur Hand-, sondern auch viel Kopfarbeit. Man muss besonders bedenken wie solch ein Möbel dem Gesäß, Rücken und den Armen eine bequeme Lage bereitet und vieles mehr.
Genauso wichtig ist es ältere Möbel auszubessern oder neu aufzuarbeiten.

Der 3. große Bereich Deiner Aufgaben ist das Entwerfen und Anfertigen von Dekorationen. Es sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, doch Vorsicht !!! Eine noch so elegante und moderne Ausführung Deiner Arbeit wird Dir nicht zum Erfolg verhelfen, wenn die Farbzusammenstellung und die gesamte Raumstimmung missglückt sind.
Unendlich viele Zuschnitte kommen Dir zur Hilfe, möchten aber gekonnt und verstanden werden. Schmuckelemente verschiedenster Art möchten ebenfalls verwendet werden, also - an die Arbeit!!

Den Bodenbereich möchte ich nicht vorenthalten, hier ist so einiges an Körperkraft gefragt, doch hältst Du Deinen Körper fit, gibt es keine Probleme.
Bodenbeläge aus Textilien und Kunststoffen werden verlegt und gepflegt. Es gilt eine Menge Materialien und Werkstoffe, natürlich auch deren Eigenschaften und Zusammensetzung zu kennen, denn die Theorie kann nicht ohne die Praxis und umgekehrt die Praxis nicht ohne die Theorie sein, wenn etwas Gutes entstehen soll.

Wenn Du junger Schüler oder junge Schülerin nun glaubst, so wie ich, ersehen zu haben, dass der Beruf des Raumausstatters das Richtige ist, dann wartet auf Dich ein interessantes Handwerk.

Auszubildende des Raumausstatterhandwerks im 2. Lehrjahr
Claudia Kruse

 

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Verordnung über die Berufsausbildung zur Raumausstatterin / zum Raumausstatter
PDF Dokument als ZIP Archive 2,5 MB
 

Links

www.raumausstattung.de
www.khs-hgn-lwl.de
www.zvr.de